Der Alptraum für Jedermann

Ein Viertel aller Menschen leidet an zumindest gelegentlich auftretenden Schlafstörungen, bei der Hälfte der Betroffenen ist die Schlafstörung eine behandlungsbedürftige Erkrankung. Ein gesunder Schlaf bildet jedoch die Grundlage für unser körperliches und geistiges Wohlbefinden.

Ein zu kurzer oder gestörter Nachtschlaf mindert aber nicht nur die Lebensqualität, indem er die Leistungsfähigkeit einschränkt, die Stimmung trübt und die Unfallgefahr erhöht. Seit einiger Zeit verdichten sich auch die Hinweise darauf, dass Schlafstörungen die Entstehung körperlicher und seelischer Krankheiten begünstigen, darunter Herz-Kreislauf-Leiden, Diabetes, Übergewicht und Depressionen.

Die Ursachen einer Schlafstörung können sehr vielfältig sein. Am häufigsten liegen jedoch psychische Ursachen vor.

Psychogene Ein- und Durchschlafstörungen

Oft spielt eine Kombination aus Stress, Problemen im sozialen Umfeld oder schwere psychosoziale Belastungen eine Rolle. Dies ist die häufigste Form von Schlafstörungen im menschlichen Alltag und wird fast immer begleitet von einem Zustand körperlicher und gefühlsmässiger Anspannung und Erregung.

Meistens sind diese Ein- und Durchschlafstörungen erst seit kurzer Zeit vorhanden. Sie treten nur vorübergehend auf und hören auf, wenn der Stressfaktor verschwindet. Begleitend auftreten können Lethargie, Müdigkeit, Angst, Reizbarkeit und Verstimmungen.

Schlafstörungen ausgelöst durch Stimulanzien

Kaffee und koffeinhaltige Getränke sollten vor dem Schlafengehen möglichst vermieden werden. Auch ein übermässiger Konsum während dem Tag kann sich auf das nächtliche Schlafverhalten auswirken.

Auch viele Schmerz- und Grippemittel enthalten Koffein oder einen chemisch nahe verwandten Stoff. Diese sind vor allem in Medikamenten gegen Grippe, Husten, Schnupfen und Asthma vorzufinden. Auch Mittel gegen Epilepsie, Antidepressiva und Appetitzügler können Schlafstörungen verursachen.

Raucher brauchen durchschnittlich fast eine Viertelstunde länger zum Einschlafen und wachen Nachts häufiger auf als Nichtraucher.

Alkohol kann zwar das Einschlafen erleichtern, jedoch ab ca. einer halben Flasche Wein kann es zu erheblichen Veränderungen im Schlafmuster führen. Am Anfang der Nacht, wenn der Alkoholspiegel im Blut noch hoch ist, werden der Tiefschlaf unterdrückt und die REM- Schlaf-Phasen deutlich verkürzt. Mit dem Abklingen der Alkoholeinwirkung im weiteren Verlauf der Nacht kommt es dann zu Unruhe und einer Verlängerung der Wachperioden. Im Durchschnitt schlafen Personen, die täglich Alkohol trinken, kürzer als Menschen, die keinen Alkohol zu sich nehmen.

Tipps für einen guten Schlaf

Regelmässigkeit und Rituale

  • Planen Sie die letzten Stunden vor dem Zubettgehen.
  • Sorgen Sie für einen entspannten Abend.
  • Befassen Sie sich wenn möglich nicht mit Konflikten von der Arbeit oder der vergangenen Tage.
  • Verzichten Sie vor dem Schlafengehen auf schwere Mahlzeiten, Vitamin-Präparate (v.a. Vitamin C),Koffein, Nikotin und Alkohol.
  • Ein heisses Entspannungsbad vor dem Schlafengehen hilft, schneller einzuschlafen.
  • Frische Luft ist gut, sollte aber nicht zu kühl sein.
  • Versuchen Sie, jeden Tag etwa um dieselbe Zeit ins Bett zu gehen und aufzustehen.
  • Testen Sie, ob Sie mit oder ohne Mittagsschläfchen nachts besser schlafen.
  • Schauen sie nachts nicht auf die Uhr, das erzeugt Stress. Die ganze Nacht zu schlafen ist kein muss.
  • Auch ein Halbschlaf oder das entspannte wache Ruhen kann Ihnen die nötige Erholung bringen. Diese Einstellung beseitigt den Stress vom "Schlafen müssen".