Kambium

Baumschösslinge bestehen im ersten Jahr nur aus einem röhrenartigen Stängel, der Markröhre. Die ist von einer dünnen Schicht lebender Zellen umgeben, welche Kambium genannt werden. Während der Wachstumsperiode finden Zellteilungen statt, wobei verschiedene Zellarten gebildet werden. Die einen sorgen für die Erhaltung des Kambiums. Nach aussen entstehen Bastzellen, nach innen Holzzellen.

Kamelwolle

Die Kamelwolle stammt zum grössten Teil vom asiatischen Kamel ab (das von den Kamelen im Frühsommer ausgestossene Unterhaar (Flaum)).  Es ist leicht, weich, anschmiegsam, wirkt vitalisierend, ist atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend. Kamelhaar ist noch fähiger als Kaschmirwolle, Feuchtigkeit aufzunehmen. Da die Wüste extreme Tagestemperaturunterschiede aufweist, passt sich das Kamelhaar ausgezeichnet den extremen Winter-Sommertemperaturen an. Kamelwolle wird für Decken, Mäntel und Füllmaterial verwendet. 

Kammgarn

Glattes Wollgarn aus langen, parallel liegenden Einzelfasern. Die kurzen Fasern werden durch Kämmen entfernt. 

Käder

Stoffstreifen mit Schnureinlage. Kann selber hergestellt oder fertig gekauft werden. Findet als Naht - und Kantenverzierung Anwendung.

Kapokfaser

Samenfaser der bananenförmigen Fruchtkapsel des Kapokbaums. Die rund 25m hohen Bäume wachsen hauptsächlich in Afrika und Indonesien. Kapokfaser ist sehr widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit, körperfreundlich und frei von Ungeziefer und wird meist umweltfreundlich verarbeitet (ohne chemische Behandlung). Die sehr feinen, hohlen Fäserchen brennen explosionsartig. Daher sollte Kapok nicht in der Nähe von offenem Feuer verarbeitet werden. Beim Einfüllen müssen die Augen und die Atmungsorgane mit einer Maske geschützt werden, die die winzig feinen Faserteilchen Reizungen und Entzündungen verursachen können. Kapokmatratzen sind sehr hart. Die Füllkraft lässt schnell nach, da das Material nach einiger Zeit zusammenfällt und klumpig wird.

Verwendung

  • Zierkissen, Sitz- und Rückenkissen
  • billige Matratzen
  • Velours
  • Rettungsringe, Schwimmwesten 

Kaschmirwolle

Ist ein Edelhaar der oberen Preisklasse und wird durch das Auskämmen der Kaschmirziegen im Himalaja, Iran und Afghanistan gewonnen. Sie ist sehr fein, weich und glänzend.  Kaschmirwolle ist im Vergleich zu Schafschurwolle noch feiner, klimatisiert besser und ist insgesamt angenehmer. Es ist luftig-leicht, flauschig und anschmiegsam, wirkt vitalisierend, ist atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend. Sie wird vor allem in der Kleiderindustrie verwendet, aber auch als Auflagematerial für Matratzen der höheren Preisklasse. 

Kaschmirziege

 

Im Ursprungsgebiet des Himalaya und Pamir sowie deren Randgebieten kommt diese schlappohrige und gehörnte Ziege in den Farbschlägen grau, weiß, schwarz und braun vor. In Europa werden dagegen fast ausschließlich weiße Tiere gezüchtet, da sich die weiße Wolle beliebig einfärben lässt.

Kaschmirziegen, von denen es ca. 20 Untertypen gibt, zeichnen sich durch eine lange, feine Unterwolle aus. Die Wolle ist deutlich feiner als die dünnste Schafwolle und gehört zu den feinsten Tierhaaren überhaupt (zu den anderen Tierarten mit ungewöhnlich feiner Wolle zählen der Moschusochse und das Vikunja). Die Tiere werden in den Industriestaaten geschoren, ansonsten wird die Unterwolle ausgerupft oder ausgekämmt. Jährlich können zwischen 150 und 200 Gramm Wolle je Tier gewonnen werden.

Der weltweit größte Kaschmirwollproduzent ist China. Große Farmen zur Kaschmirproduktion sind auch in Australien und auf Neuseeland zu finden. In Europa ist Schottland führend.

Kautschuk

Naturkautschuk wird aus dem Saft des Gummibaumes gewonnen. Dieser Saft ist schon lange bekannt, hat aber erst ab Mitte des letzten Jahrhunderts an technischer Bedeutung gewonnen, als die Vulkanisation mit Schwefel erfunden wurde. Beim Vulkanisieren werden durch Schwefelzusätze, Hitze und Druck die Makromoleküle der Latex miteinander vernetzt. Erst dadurch wird aus dem weichen, klebrigen Saft der gebrauchsfertige Naturkautschuk. Es hat eine hohe Festigkeit, Elastizität und Bruchdehnung. Ca. 2/3 des heute verwendeten Kautschuks werden synthetisch hergestellt. Der Molekülaufbau und somit die Eigenschaften des Synthesekautschuks sind dem des Naturkautschuks sehr ähnlich. Wärme-, Licht- und Alterungsbeständigkeit sind beim synthetischen Kautschuk wesentlich besser als beim Naturkautschuk.  

Beide Kautschukarten werden für Autoreifen, Puffer- und Federelemente, Walzen, Schläuche, Dichtungen und Gummiartikel jeder Art verwendet. Als Hartgummi kommen sie für Griffe und Lenkräder zur Anwendung. Als Schaum werden sie in der Polsterindustrie verwendet. 

Kernholz

Innerer Holzteil im stehenden Stamm, in dem die wasserleitenden und speichernden Zellen abgestorben sind. Es ist fester, härter, wasserärmer und wirtschaftlich wertvoller als Splintholz. Einheimische Kernholzbäume sind z.B. Birke, Erle, Weissbuche, Spitz- und Bergahorn, Espe.

Kettdruck (Chiné)

Es wird nicht der ganze Stoff, sondern nur die Kette bedruckt. Nach dem Verweben der bedruckten Kettfäden mit den uni Schussfäden entsteht ein Muster mit verschwommenen Konturen (Chiné). Bei Polgeweben hat das Kettdruckverfahren den Vorteil, dass die Flornoppen in ihrer ganzen Höhe farbig sind. 

Kettenwirkware

Die Maschenreihen werden aus vielen in Längsrichtung verlaufenden Fäden, welche sich nach links und rechts miteinander verschlingen, gebildet. Die Maschen verlaufen folglich in Längsrichtung. 

Kettgarn

Da das Kettmaterial beim Weben einer starken Beanspruchung ausgesetzt ist, weist das Kettgarn eine höhere Drehung und eine höhere Feinheit auf. Zusätzlich kann es mit Leim und Stärke behandelt werden (Schlichten).

Kindermatratzen

Das Kinderbett gilt etwas bis zum Alter von sechs Jahren. Als Faustregel gilt, dass Kinder im Gitterbettchen ruhig etwas härter liegen dürfen. Wenn das Gitterbettchen durch ein grosses Bett ersetzt wird, ist eine flexible Unterfederung eine dazu passende Matratze angemessen. Hier sollte unbedingt auf gute Qualität geachtet werden. Bereits bei Schulkindern machen sich Haltungsschäden und Rückenschmerzen bemerkbar. Darum ist es gerade bei Kindern wichtig, durch den richtigen Rost und die richtige Matratze ein Maximum an Vorsorge zu treffen. Dank ihrer Elastizität und optimalen Anpassungsfähigkeit eignen sich Latexmatratzen sehr gut für heranwachsende Kinder und junge Erwachsene.

Kirschbaum

Wald- oder Gartenlaubbaum, wird bis zu 15 m hoch.  Diese rötlichgelb bis gelbbraun schimmernde und zart glänzende sowie fein und geradlinig strukturierte Holzart kommt überwiegend für Furniere, besonders wertvolle, elegante Möbel und Intarsien zum Einsatz. Eigenschaften: Hart, zäh, elastisch, gleichmäßig, leicht, arbeitet stark, gut zu bearbeiten und zu polieren. Wird auch zum Bau von Musikinstrumenten und für Kunstgegenstände verwendet.

Kokosfaser

Werden aus den Stämmen des Kokosbaumes gewonnen. Sind sehr kräftig, spröde, strapazierfähig, widerstandsfähig gegen Nässe.

Verwendung

  • Grundpolster
  • Polstermatten
  • Seile
  • Teppiche
  • Bürsten 

Kopfkissen

Aufgabe des Kissens ist nicht eine wärmende, sondern eine stützende Funktion: Kopf und Nacken werden in einer für die Halswirbelsäule durch eine genaue Anpassung günstigen Position gestützt. Muskeln und Bänder können sich entspanne und regenerieren. Verspannungen lösen sich, Schmerzen lassen nach. Die Wahl der Kissenfüllung hängt von den persönlichen Bedürfnissen ab. Generell gilt, dass ein sanftes Ruhekissen nicht zu prall gefüllt sein sollte, damit es sich in die orthopädisch richtige Form drücken lässt. In der Schweiz sind in der Regel Kissen in den Grössen 60x60cm und 65x65cm erhältlich. Die Füllung besteht aus reinen Gänsefedern, reinen Entenfedern oder Hühnerfedern. 

Korkwolle

Stammt von der Rinde der Korkeiche, welche in Spanien, Italien und Portugal beheimatet ist. Es ist ein Abfall der Korkflaschenindustrie. Korkwolle wird in den Herkunftsländern als billige Füllung für Kissen und Matratzen verwendet. 

Köperbindung (Croisé)

Bei der Köperbindung überspringt der Schussfaden immer zwei oder mehrer Kettfäden, bevor er wieder unter einem solchen hindurch läuft. Beim nächsten Schuss ist der Bindungspunkt jeweils um einen Kettfaden verschoben. Die Bindungspunkte berühren sich nur noch an zwei Ecken, wodurch im Gewebe diagonale Linien, so genannte Köpergrate entstehen. Die Grate können von links nach rechts oder umgekehrt verlaufen. Überspringt ein Schussfaden mehrer Kettfäden, so erhält man Schussköper. Im umgekehrten Fall entsteht Kettköper. Gewebe in Köperbindung haben eine Vorder- und eine Rückseite. Der Bindungsrapport beträgt mindestens drei Schuss- und drei Kettfäden. Die Stoffe sind weicher und lockerer als bei der Leinwandbindung. Sie können satter und dichter gewoben werden, ohne steif und brettig zu werden. Je nach Anordnung der Bindungspunkte erhalten Gewebe in Köperbindung eine einfache Musterung. 

Kunstflaum (Hühnerflaum)

Zermahlene Hühnerfedern ohne Kiel oder loser Faserflug. Es ist eine sehr minderwertige Qualität. 

Kunstleder

Nachahmungen des echten Leders, wobei das Aussehen, der Griff und die Struktur heute bereits so gekonnt sind, dass der Laie oft Mühe hat, es vom echten Leder zu unterscheiden. Beim Kunstleder handelt es sich um ein Kunststoffprodukt, wobei die Kunststoffmasse auf ein Trägermaterial aufzutragen ist. Ein anderes, lederähnliches Produkt besteht aus feinen Microfasern, die mit Kunststoff durchtränkt sind. Da diese Erzeugnisse weitgehend textile Eigenschaften aufweisen, werden sie nicht als Kunstleder, sondern als Lederstoff bezeichnet. Vorläufer des heutigen Kunstleders waren mit Leinenöl durchtränkte Gewebe, die den Seeleuten und Fischern Schutz vor Nässe und Kälte bieten sollten (Ölzeug). Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstand das Wachstuch, welches für technische Zwecke, Tischtücher, aber auch für Möbelbezüge verwendet wurde. Die ersten Erzeugnisse mit dem Namen Kunstleder waren mit Nitrozellulose beschichtete Gewebe, die allerdings in Bezug auf Haltbarkeit und Bruchfestigkeit noch sehr mangelhaft waren. Erst mit der Entwicklung der Kunststoffe nach dem 2. Weltkrieg standen Beschichtungsmaterialien zur Verfügung, die es ermöglichten, dauerhaftes, knick- und abriebfestes Kunstleder herzustellen.

Eigenschaften

  • wasserfest
  • luftundurchlässig
  • knick- und bruchfest
  • abriebfest
  • abwaschbar

 

Verwendung

  • Polsterbezüge
  • Dusch- und Schutzvorhänge,
  • Mützen, Handschuhe
  • Schuhe und Stiefel
  • Oberbekleidung
  • Regenkleidung
  • Schutzkleider
  • Autopolster, -himmel, -dächer
  • Tischdecken
  • Koffer, Taschen, Portefeuilles
  • Bootsdecken, Campingartikel, Blachen, Verdecke, Zelte 

Kunstseide

Aus Fichten- und Buchenholz und Lintes wird Zellstoff gewonnen, welcher in  Filamente und Spinnfasern unterteilt wird. Kunstseide ist ein heute nicht mehr gebräuchlicher Begriff. Besser bekannt ist sie unter dem Namen Viskose (siehe unter Viskose). 

Kunststoff

Kunststoffe sind durch chemische Umwandlung hergestellte, organische Stoffe, wie sie in dieser Form in der Natur nicht vorkommen. Die ersten, in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts hergestellten Kunststoffe, wurden noch nicht synthetisch hergestellt, sondern waren abgewandelte Naturstoffe wie Gummi, Kunsthorn, Celluloid und Zellulose-Kunstseide. Heute lassen sich durch das gezielte Syntheseverfahren Kunststoffe mit voraus berechneten Eigenschaften herstellen, die den Naturprodukten oft in vielen Fällen überlegen sind. Sie werden daher auch als Werkstoffe nach Mass bezeichnet. Aufgrund der relativ niedrigen Preise und der leichten Verarbeitung eignen sich Kunststoffe besonders zur Herstellung von Massenartikeln. Die Kunststoffe bringen aber auch Probleme der Abfallbeseitigung mit sich. Trotz des Recyclings von z. B. PET- Flaschen, werden der grösste Anteil an Kunststoff immer noch verbrennt, was einen wesentlichen Beitrag zur Luftverschmutzung mit sich zieht.